1957 war zum ersten Mal ein Prinzenpaar mit einer Prinzengarde beim Rosenmontagsumzug dabei. Prinzenpaar waren damals Wolfgang Göbel und Wilma Heller. Für diesen närrischen Hofstaat brauchte man natürlich auch einen Wagen zum Mitfahren, der damals von Mitgliedern der FG mit einfachen Mitteln gerichtet und geschmückt wurde. Bei dem Wagen handelte es sich um einen kleinen Tieflader, auf dem mit Hohlblocksteinen eine Treppe mit fünf Treppenstufen gebaut wurde. Die Treppenstufen wurden mit Teppichen ausgelegt, auf denen die Prinzengarde Platz nahm.

Auf der hintersten Treppe wurde ein Zweisitzer-Sofa aufgestellt, in dem das Prinzenpaar Platz nehmen durfte. Von hier aus winkte das Prinzenpaar den Zuschauern zu. Über dem Sofa wurde ein großer bunter Sonnenschirm aufgespannt, der das Prinzenpaar eventuell vor Schnee und Regen schützen sollte. Die Seitenwände des Prinzenwagens wurden mit Tannenzweigen geschmückt. An der Rückseite des Wagens wurden drei Tannenbäume befestigt, die knapp über den aufgespannten Sonnenschirm hinausragten. Für damalige Verhältnisse war das ein besonders schön geschmückter Wagen. Gezogen wurde der Prinzenwagen von zwei Pferden. Diese Pferde richtig zu lenken, war wegen  der lauten Musikkapelle und dem Fasnachtstreiben entlang der Umzugsstrecke keine leichte Aufgabe. Als Fahrzeug- und Pferdelenker fungierte viele Jahre „Benno“ Deißler. Dieser wurde  nach vielen Jahren beim Umzug durch scheuende Pferde etwas schwerer verletzt. Das war dann Grund genug, das Pferdegespann durch einen Traktor zu ersetzen. Stefan Rupp stellte sich mit seinem Traktor bis heute zur Verfügung. Bis 1976 wurde das Prinzenfahrzeug als Prinzenwagen bezeichnet und fuhr im Umzug immer an dritter Stelle hinter Reitverein und Musikkapelle. Ab 1976 gab es zum ersten Mal auch ein Kinderprinzenpaar mit Kinderprinzengarde, für die ein Kinderprinzenwagen benötigt wurde. Von da an wurde der Prinzenwagen als „Großer Prinzenwagen“ bezeichnet und fuhr beim Umzug immer in der Mitte des Umzuges. Auch wurde der Sonnenschirm durch eine große Königskrone ersetzt, die den „Großen Prinzenwagen“  in  königlichem Outfit erstrahlen ließ. Auch wurde das Geländer

durch hölzerne Palustraden,  die weiß gestrichen waren, ersetzt. 1993 bauten die Männer um Chefkonstrukteur Gerhard Hügel in vielen, vielen Arbeitsstunden einen komplett neuen Prinzenwagen in Form eines großen Narrenschiffes. Für den Bau des Narrenschiffes stellte Schreiner Reinhard Scherer seine ganze Werkstatt zur Verfügung. Der Bau dieses Narrenschiffes war 1994 auch Hintergrund des Fasnachtsordens. Die Inschrift des Ordens lautete:

„Die Schlackohrn meistern jedes Riff mit ihrem neuen Narrenschiff“

Seitdem ist das Narrenschiff bis heute als „Großer Prinzenwagen“ beim Umzug dabei.

Fix und fertich

Großer Prinzenwagen